Heiwa Kenpo Karate ist ein moderner Karatestil. Sein wesentlichstes Elemente ist die ständige Weiterentwicklung.
Heiwa Kenpo Karate legt seinen Schwerpunkt auf die Interaktion mit dem Trainingspartner, die eine ständige Anpassung der eigenen Aktionen an die aktuelle Situation erfordert.
Die Fähigkeit sowohl technisch/taktisch als auch intuitiv auf seine Umgebung und deren Veränderungen zu reagieren bildet auch die Grundlage für die realistische Selbstverteidigung, die eine wichtige Säule dieser Kampfkunst bildet.
Partnerübungen bieten die Möglichkeit diese Fähigkeiten im Zusammenspiel mit dem Trainingspartner zu erwerben und weiter zu entwickeln.
Damit fordert und fördert das Heiwa Kenpo Karate ein hohes Maß an geistiger Flexibilität. Die Basis der Entwicklung des Übenden bildet nicht das oft übliche Erlernen von fest vorgegebenen Abfolgen von Techniken, sondern das Verständnis und die Anwendung der auf physikalischen Gesetzmäßigkeiten beruhenden Prinzipien.
Die Entwicklung des Heiwa Kenpo Karate erfolgte in einem etwa 15-jährigen Prozess der Weiterentwicklung des Zen Do Karate „Tai Te Tao“ durch Josef Bachmeier den des Sanjuro Dojo. Sie ist das Ergebnis eines Prozesses dessen Ziel nie die Begründung eines neuen Stils, sondern die Weiterentwicklung des Bestehenden war.
“Tradition means to pass on the fire,
not the safekeeping of the ashes”
Tradition ist das Weitergeben des Feuers,
nicht das Bewahren der Asche.
(Sprichwort, Thomas Morus zugeschrieben)
Die Entwicklung des Heiwa Kenpo Karate begann 1996 mit der Gründung des Sanjuro Dojo. Anfangs wurden hier vor allem Zen Do Karate "Tai Te Tao" (Begründer Peter Jahnke) und Yoshin Ryu Jiu Jitsu/Jiu Jitsu Karate durch Josef Bachmeier unterrichtet.
Neben diesen Hauptrichtungen kamen von Beginn an auch Einflüsse aus weiteren Kampfkünsten zum Tragen, z.B. Aikido/Aikijitsu, Iaido, Kick- und Thaiboxen.
Von Anfang an bestand eine starke Ausrichtung auf die realistische Selbstverteidigung. Daher wurden bekannte und neue Techniken immer wieder hinterfragt und auf ihre Funktionalität und Anwendbarkeit hin überprüft.
Diese Herangehensweise führte zu einer stetigen Weiterentwicklung der im Sanjuro Dojo geübten Kampfkunst. Ab ca. 2005 entstanden weitere neue Impulse durch Kontakte zum American Kenpo Karate (Jeff Speakman, Edward Downey) im Rahmen von Trainingsbesuchen und Lehrgängen.
Seit 2011 wurde die im Sanjuro Dojo geübte Kampfkunst als eigene Interpretation des Zen Do Karate unter der Bezeichnung "Zen Do Karate Heiwa Kenpo" von Lothar Sieber (1. Soke Zen Do Karate Tai Te Tao) anerkannt.
Aufgrund der raschen Weiterentwicklung dieser "Interpretation" kam es im Januar 2013 im Einvernehmen mit Lothar Sieber zu einer erneuten Umbenennung in "Heiwa Kenpo Karate".
Seit diesem Zeitpunkt ist das Heiwa Kenpo Karate als selbständiger Kampfkunst-Stil unter der Leitung von Josef Bachmeier anerkannt.
Josef Bachmeier hat die Leitung des Sanjuro Dojo Ende 2015 an seine langjährigen Schüler Ingo Czogalla und Christina Schreier übergeben. Gemeinsam mit Felix Schmidt (Mokume Dojo Fürstenfeldbrück) sind diese Schüler beauftragt, das Heiwa Kenpo Karate in der bisherigen Art und Weise weiterzuentwickeln und zu vertreten.
Text: Christina Schreier
Christina Schreier, Felix Schmid, Josef Bachmeier und Ingo Czogalla (v.l.n.r) im Dezember 2015